Donnerstag, 6. März 2008

Rodeo in Austin

Man kann wohl kaum von sich behaupten, wirklich in Texas gewesen zu sein, ohne je ein echtes Rodeo gesehen zu haben (oder, Kathi?). Also versammelte ich einige weitere Bedauernswerte um mich, die diese Erfahrung ebenfalls noch nicht gemacht hatten: Thu (vietnamesischer Abstammung), Natalie (Mexikanerin), sowie Julia, Andrew und Phiebe (Briten). Zusammen wagten wir uns in die Höhle des Löwen: das Star of Texas Fair & Rodeo.

Und man muss schon sagen: so eine Rodeo-Veranstaltung ist in der Tat bunter und vollgepackter Abend amerikanischen Machismos der unterhaltsamsten Art. Zuerst einmal wird das Publikum dazu aufgefordert, Gott zu danken, dass es in einem Land lebt, in dem alle ZUSAMMEN beten können (ich nehme an, weil es in den USA keine Moslems, Juden, oder andere Ungläubige gibt). Dann wird gebetet. Dann wird die amerikanische Flagge per Pferd einmal durch Stadion getragen (die Flaggen von AT&T, Dodge und den anderen Sponsoren kommen später), dann bekommt man die Nationalhymne vorgesungen:


Doch dann geht es endlich mit dem nicht nur unfreiwillig lustigen Teil des Abends los, dem Rodeo. Das besteht dann aus einer ganzen Reihe von Disziplinen. Zu allererst kommt das bareback bronc Reiten, bei dem die Cowboys sich auf einem durchgehenden Pferd ohne Sattel mindestens acht Sekunden halten müssen:


Das sieht schon ziemlich irre aus, wenn die Reiter wie festgeschnallte Puppen herumgewirbelt werden. Mir tut vom Zusehen jetzt noch das Kreuz weh. Wem das aber zu passiv war, der kommt bei der nächsten Disziplin voll auf seine Kosten, dem Steer wrestling. Dabei werden ein Kalb und ein berittener Cowboy gleichzeitig losgelassen, der Cowboy springt auf das Kalb und ringt es zu Boden. Das geschieht bisweilen in weniger als fünf Sekunden und ist genauso maskulin wie es klingt.


Wer danach etwas Erholung braucht, der darf sich am Mutton Bustin erfreuen, im Prinzip das Gleiche wie bronc riding, nur nicht mit Pferden und Cowboys, sondern mit Schafen und kleinen Kindern. Kein Witz, wenn auch kaum zu glauben im Land der unbegrenzten Sicherheitsmaßnahmen:

Dies Kids legen zum Teil ziemlich beachtliche Stürze hin. Zur Abwechslung geht es dann beim Team roping vor allem um Geschick, wenn zwei Cowboys den Kopf und die Hinterläufe eines Kalbs mit dem Lasso einfangen müssen.

Danach kommt das Barrel racing, bei dem die Teilnehmer (Frauen und Männer) um die Wette um drei Ölfässer herumreiten müssen, ohne sie umzuwerfen.

Die Krönung des Abends ist dann das Bull riding, bei dem sich die Cowboys ohne Sattel und mit nur einer Hand (die andere darf weder den Bullen noch den Reiter berühren) auf einem ausgewachsenen Bullen halten müssen. Die Jungs zu Fuß sind übrigens die Rodeo clowns, die dazwischengehen, wenn ein Bulle einen abgeworfenen Reiter zu Tode trampeln oder aufspießen möchte. Super Job!

Und zum Abschluss gibt es dann noch ein komplettes Konzert, in unserem Fall von Tracy Lawrence.

Ein paar Eindrücke Außengelände des Rodeos kommen mit dem nächsten Eintrag.

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