Samstag, 2. Februar 2008

ERock, Tag 1


Die vergangenen zwei Tage im Enchanted Rock Park waren wirklich ein super Erlebnis, ein toller Ausflug in die Wildnis und eine Lektion in Demut. Der Enchanted Rock ist ein sogenannter Pluton, laut Wikipedia ein innerhalb der Erdkruste auskristallisierten Intrusivkörper aus magmatischem Gestein. Das heißt, dass aus der hügeligen texanischen Busch- und Baumlandschaft auf einmal mehrere riesige Steinhauben auftauchen mit gewaltigen Blöcken außen herum. Für die Kletterer heißt das, dass mitten in einer Gegend, die sonst nur Kalkstein aufzuweisen hat, ein Granitjuwel liegt mit unglaublich glatten Platten und perfekten Rissen. Für den Frankenjurakletterer heißt das, dass er für zwei Tage von der Illusion, er könne klettern, Abschied nehmen darf.


Doch der Reihe nach: ziemlich früh (7 am) brachen wir (Stephen, Kelly und ich) auf , um nach einem kurzen Stop in der German Bakery von Fredericksburg (dieser Ort ist einen eigenen Besuch und mindestens einen Blogeintrag wert) den Park zu erreichen, wo wir Tim und Tiffany trafen. Wir schnürten unsere nicht unerheblichen Bündel und latschten erstmal zum Campsite, um die Zelte aufzuschlagen. Dann ging es zu den Felsen, wo wir uns als erstes an eine der merkwürdigsten Routen machten, die ich je erleben durfte: "Cave Crack". Das ganze ist eine sehr leichte Rißroute innerhalb eines gewaltigen Spaltes / Höhle, aus der man wieder nach draußen ins Freie klettert.


Das Foto dürfte in etwa einen Eindruck davon vermitteln. Ich hatte auf jeden Fall meine liebe Not, mich mitsamt Kamerarucksack durch diesen granitenen Geburtskanal zu pressen... und das Ende der Route sieht dann so aus:


Danach ging es zu einem anderen Bereich, wo eine ganze Reihe von Rissen auf uns warteten. Obwohl ich mittlerweile gelernt hatte, mir die Hände entsprechend zu tapen, ließ meine Klemmtechnik doch ziemlich zu wünschen übrig, so dass ich die meisten Routen eher nicht im echten Rißstil begangen habe. Dafür gab es einige Gelegenheit, mich an die Eigenheiten dieses Granits zu gewöhnen und die wärmende Sonne zu genießen.

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