Mittwoch, 19. März 2008

Last Chance Canyon Teil 4 - Die Heimreise

Wenns am Schönsten ist, dann soll man ja bekanntlich gehen, aber aus irgend einem Grund sind wir noch einen Tag länger geblieben. Das hatte zur Folge, dass es am Ende etwas weniger schön wurde, als zuvor. Zuerst durfte ich in der Nacht auf Freitag zwei Dinge feststellen: zum einen, dass ich mir entweder einen Virus eingefangen oder aber ganz ordentlich den Magen verrenkt hatte, und zum anderen, dass ein Zelt in der Wüste bei Nacht und Sturmböen von bis zu 80 km/h extrem schlechte Bedingungen für so etwas stellen. Entsprechend sah ich am nächsten Morgen in etwa so aus:



Mit Klettern war da natürlich gar nichts zu wollen, ich war schon froh, wenn ich aufrecht stehen konnte. Das allerdings war unter anderem deswegen nicht so einfach, weil der Wind nicht weniger, sondern eher noch stärker wurde, Tendenz weiter steigend. Wir beschlossen daher, die Zelte abzubrechen, bevor der Wind das für uns erledigte (bei Jeffs Zelt fehlte nicht mehr viel), und uns auf die lange Rückreise zu machen. Diese war dann aber erst einmal deutlich kürzer als erwartet, denn auf etwa halber Strecke, kurz vor dem zauberhaften Städtchen Ozona, begann Andrews Van zu streiken. Mit letzter Kraft schafften wir es in den Ort, doch die Telefonate mit dem AAA ergaben lediglich, dass heute (es war längst Abend) nichts mehr zu machen sei, und so schleppten wir uns noch bis zu einem schäbigen Motel. Immerhin gab es eine Dusche und ich hatte für meine nächtlichen Ausflüge entsprechende feste Einrichtungen.



Der Morgen sah uns in aller Frühe bei der Werkstatt (siehe Bild), dafür sahen wir erst einmal keinen Mechaniker. Der musste erst von irgendwo hervorgekramt werden. Ein paar Stunden später wurden wir dann mit einer moderaten Rechnung und dem Hinweis entlassen, dass der Benzinfilter hinüber gewesen sei. Beglückt fuhren wir noch schnell tanken - und dann brach das Auto wieder zusammen. Diesmal waren die Mechanikergesichter schon etwas zerknautschter, offensichtlich war die ganze Benzinpumpe hin, das Teil musste aus der nächsten Stadt besorgt werden (ich erwähnte glaube ich schon die Distanz zwischen menschlichen Behausungen hier, oder?), dann eingebaut, mit sechs Stunden müsste man schon rechnen.

Und so lernten wir Ozona, Texas viel besser kennen als wir das jemals gedacht hatten.


Irgendwann fuhren wir dann sogar nach Hause.

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