Sonntag, 30. März 2008

Zwei auf einen Streich

Ein guter Samstag in Reimers Ranch, mit Kelly und Stephen. Ich habe ein wenig Hausaufgaben gemacht, und konnte dabei zwei 5.12d an einem Tag glücken, auch ein first für mich. Dazwischen habe ich mir noch einmal "Lucky Strikes" angesehen, definitiv nach dem Prinzip "Man muss an seinen Schwächen arbeiten". Stephen liebt die Route, er wird sie vermutlich klettern können. Ich vemrutlich nicht, aber irgendwo wird es in diesem Jahr schon ein "b" für mich geben. Hoffentlich. Sonntag dann wieder nicht genug Kraft übrig für Flat Creek, mit Jeff und Chris. Na ja, wenns stark macht.

Samstag, 29. März 2008

Bildernachtrag Last Chance - Andrew

Hier noch ein paar Bilder von unserem Ausflug nach New Mexico, aus Andrews Kamera - und überwiegend von Phoebe aufgenommen...


...eine Meisterin sowohl der Selbst- wie auch des Fremdportraits!


Und nicht zu vergessen: eine große Hoffnung für den texanischen Kletternachwuchs!


Freitag, 28. März 2008

Squid this!

So, mal schauen, ob unter den Bloglesern noch Kletterer sind! Ich hab mir nämlich schon mal ein Mitbringsel besorgt, etwas, das für mich ganz typisch mit dem Klettern in Texas verbunden ist: einen Trango Squid. Was das ist? Schaut euch das Video an:




Kommentare? Hier übrigens ein Bild von Natalie, die sich trotz Schwangerschaft nützlich macht und mit besagtem Gerät die Exen von der Wand holt. Sehr praktisch!

March and other Madness


Eine recht ruhige Woche hier für mich in Austin, viel Arbeit (wenn ich gesagt haben sollte, dass ich mich über jeden Gruß aus der Heimat freue, dann möchte ich davon Münchner Proseminararbeiten gerne ausnehmen...), ein wenig Training, aber nicht zu viel, um Finger und Muskeln zu schonen. Morgen soll es schließlich wieder rausgehen, bei warmen aber nassem Wetter.
Am Mittwoch war ich mit Lars Abends einen Happen essen, und gestern hab ich mich mit ihm und einigen anderen Kollegen im Crown & Anchor Pub getroffen, zum Basketball schauen. Hier ist nämlich momentan "March Madness" angesagt, ein landesweites Turnier der College-Mannschaften. Wir sind jetzt, wenn ich das richtig verstanden habe, beim Viertelfinale. Heute abend spielt Texas, und draußen vor meinem Bürofenster bauen sie eine ziemliche Zuschauertribüne auf - ich nehme an, hier geht es demnächst beim Public Viewing rund.

Dienstag, 25. März 2008

Mal was anderes...

...wenn auch irgendwie mit meinem Dauerthema verbandelt: in einem Katalog für Kletter- und Outdoorausrüstung fand ich folgenden Artikel:Hierbei handelt es sich um einen sehr leichten und handlich zusammenklappbaren Camping-Spaten, den man für vielerlei Dinge einsetzen kann. Auf eines der Einsatzgebiete weist der Name (und das ist kein Witz) des Produktes hin:

Zitat des Herstellers Sea to Summit:

"The Sea to Summit iPOOd!™ is a super strong and very lightweight full-size camp trowel designed to support the Leave No Trace ethic of minimizing backcountry impact by humans. The brand new iPOOd!™ redefines the camp trowel with its collapsible, carry-anywhere design and heaps of extra features. The perfect tool for backcountry or outback travel."

Montag, 24. März 2008

Flat Creek - Mehr Bilder

Hier ist ein Link zu einer Galerie mit weiteren Bildern des gestrigen Kletterausfluges zum Flat Creek. Wie man sehen kann, sind wir mehr gefallen als geklettert.

Ansonsten war heute körperliche Erholung sowie geistige Ermüdung im Büro angesagt - nix mit Osterhase, hier in Texas wird am Ostermontag gearbeitet. Wie ich überhaupt feststellen musste, dass sich die Amerikaner diese einmalige Gelegenheit für Konsumwahn und Dekoterror fast vollständig entgehen lassen. Verglichen mit Deutschland herrscht hier Hasenfreie Zone - aber vielleicht laufen hier auch einfach zu viele Männer mit Schießgewehren rum, wie soll sich da ein Hase hervortrauen!

Sonntag, 23. März 2008

Mein neuer Spielplatz...


Nachdem ich schon vieles über diesen Fels gehört hatte und immer nur das beste, kam ich heute zum ersten Mal tatsächlich selbst zum Flat Creek. Der Grund, warum Flat Creek so unzugänglich ist, ist dieser: das gesamte Land, auf dem der Fels liegt, ist in Privatbesitz (wie eigentlich alles hier in Texas), und nach einer Reihe von Problemen, gibt es jetzt nur noch etwa fünf Kletterer, die den Zugangscode für das Eingangstor besitzen. Stellt euch das mal vor, ein eigenes Klettergebiet (mit immerhin ca. 40 Routen, siehe sehr verzerrte Darstellung oben) zu besitzen!

Die Kletterei dort entspricht auf jeden Fall genau meinen Vorstellungen, eine steile und griffige Route neben der anderen, jede einzelne mindestens vier Sterne wert! Der Zustieg ist minimal, alle Routen liegen direkt nebeneinander, im Hintergrund plätschert ein Bächlein - kurz, mein neuer Spielplatz (falls Andrew oder Jeff mich wieder dort mit hinnehmen).



Das einzige, was nicht ideal war, waren meine Kraftreserven, denn die hatte ich in den vergangenen Tagen ziemlich aufgebraucht, so dass ich viel weniger klettern konnte, als ich das gern getan hätte.


Aber es war auch so ein super Tage, und wir haben fleißig fotografiert, beim Klettern und Fallen...


...beim Klettern...


...und Fallen...

Samstag, 22. März 2008

Ermüdungserscheinungen

Habe ich im vorigen Eintrag gesagt, dass mir die Maximalkraft fehlt? Tja, nach dem Kletteroverkill der letzten Tage fehlt mir nun jegliche Kraft... Ich hing heute in Reimers ziemlich schlapp ab, und auch wenn es ziemlich warm war, war es nicht heiß genug, um meine Form auf das Wetter zu schieben. Ich hab zwar eine Route klettern können (sehr lustige Sinter-Dachkletterei, bei der man zeitweise mit dem Kopf tiefer hängt als mit den Füßen), aber das war ein Kampf auf Leben und Tod, den ich (wenn ich mir meine zerschundenen Beine, Arme und Rumpf besehe) mit ganzem Körpereinsatz ausgefochten habe. Ich sollte mich wohl auf meine eigenen Regeln besinnen und die Kraft aus den Ruhetagen schöpfen - dumm nur, dass es ausgerechnet morgen zum ersten Mal zum Flat Creek gehen soll, einem "Geheimgebiet", zu dem nur sehr wenige Zugang haben. Das kann ich mir nicht entgehen lassen. Aber danach gibts ne Pause, versprochen!

Freitag, 21. März 2008

Feierabendklettern

Disclaimer: Personen, die der Meinung sind, dass ich hier in Texas zu viel klettere, sollten diesen Blogeintrag ignorieren!

Schon seit ich hier bin hat mich die Tatsache fasziniert, dass es in Austin Klettergebiete gibt, die Teil des Stadtgebietes sind, im sogenannten Barton Creek Greenbelt, einem schmalen Grünstreifen entlang eines ausgetrockneten (aber, wie mir die Texaner versicherten, gelegentlich Kayakfahrten ermöglichenden) Flusses. Es gibt dort immerhin ein gutes Dutzend Kletterwände mit etwa 130 Routen. Einmal hatte ich mich dorthin zu einer abendlichen Erkundungstour mit dem Radl aufgemacht, aber da am Wochenende alle immer nach Reimers Ranch fahren wollen (zugegeben das bessere Gebiet), hatte sich seitdem nie wieder eine Gelegenheit geboten.

Nun aber haben wir seit letzter Woche Sommerzeit (die Texaner sind da irgendwie ihrer Zeit voraus), und damit lange genug Licht, um Klettereien nach der Arbeit zu ermöglichen. Deshalb habe ich mich gestern nach meinen Kursen mit Stephen aufgemacht, und dem Abend immerhin noch sechs Routen abgerungen!

Und siehe da: der Greenbelt erweist sich als ein veritabler Nostalgiefels, erinnert er doch stellenweise erstaunlich an das heimische Kochel: ein schwer zu lesender, merkwürdig geschachtelter Fels, harte Züge, die merkwürdige Verrenkungen verlangen und das Gefühl, dass man sich in seinem Kletterkönnen bisher ziemlich falsch eingeschätzt hat. Ich habe mir auf jeden Fall an zwei Routen ganz ordentlich die Zähne ausgebissen, aber das ist okay, nach all den Überhangausdauerexzessen fehlt es mir jetzt eher an Maximalkraft.


Um an die ranzukommen und aus Neugier hab ich mich dann heute Abend von Stephen und Casey zu einem Boulderausflug überreden lassen. Wir sind zum Bottle Cap gefahren (ebenfalls Stadtgebiet), wo es zwei Felsen mit leichtem und mit mächtigem Überhang (siehe Foto, ist aber nur geklaut) gibt und ein paar netten Bouldern. Hier habe ich zum ersten mal überhaupt draußen einen bewerteten Boulder geklettert (V3).

Last Chance Canyon: Die Bilder

Für alle, die noch nicht genug gesehen haben von Typen die in endlosen Steinwüsten rumhängen gibt es hier links zu einer Auswahl der über 1000 Bilder, die ich in dieser Woche verschossen habe.

Mittwoch, 19. März 2008

Last Chance Canyon Teil 4 - Die Heimreise

Wenns am Schönsten ist, dann soll man ja bekanntlich gehen, aber aus irgend einem Grund sind wir noch einen Tag länger geblieben. Das hatte zur Folge, dass es am Ende etwas weniger schön wurde, als zuvor. Zuerst durfte ich in der Nacht auf Freitag zwei Dinge feststellen: zum einen, dass ich mir entweder einen Virus eingefangen oder aber ganz ordentlich den Magen verrenkt hatte, und zum anderen, dass ein Zelt in der Wüste bei Nacht und Sturmböen von bis zu 80 km/h extrem schlechte Bedingungen für so etwas stellen. Entsprechend sah ich am nächsten Morgen in etwa so aus:



Mit Klettern war da natürlich gar nichts zu wollen, ich war schon froh, wenn ich aufrecht stehen konnte. Das allerdings war unter anderem deswegen nicht so einfach, weil der Wind nicht weniger, sondern eher noch stärker wurde, Tendenz weiter steigend. Wir beschlossen daher, die Zelte abzubrechen, bevor der Wind das für uns erledigte (bei Jeffs Zelt fehlte nicht mehr viel), und uns auf die lange Rückreise zu machen. Diese war dann aber erst einmal deutlich kürzer als erwartet, denn auf etwa halber Strecke, kurz vor dem zauberhaften Städtchen Ozona, begann Andrews Van zu streiken. Mit letzter Kraft schafften wir es in den Ort, doch die Telefonate mit dem AAA ergaben lediglich, dass heute (es war längst Abend) nichts mehr zu machen sei, und so schleppten wir uns noch bis zu einem schäbigen Motel. Immerhin gab es eine Dusche und ich hatte für meine nächtlichen Ausflüge entsprechende feste Einrichtungen.



Der Morgen sah uns in aller Frühe bei der Werkstatt (siehe Bild), dafür sahen wir erst einmal keinen Mechaniker. Der musste erst von irgendwo hervorgekramt werden. Ein paar Stunden später wurden wir dann mit einer moderaten Rechnung und dem Hinweis entlassen, dass der Benzinfilter hinüber gewesen sei. Beglückt fuhren wir noch schnell tanken - und dann brach das Auto wieder zusammen. Diesmal waren die Mechanikergesichter schon etwas zerknautschter, offensichtlich war die ganze Benzinpumpe hin, das Teil musste aus der nächsten Stadt besorgt werden (ich erwähnte glaube ich schon die Distanz zwischen menschlichen Behausungen hier, oder?), dann eingebaut, mit sechs Stunden müsste man schon rechnen.

Und so lernten wir Ozona, Texas viel besser kennen als wir das jemals gedacht hatten.


Irgendwann fuhren wir dann sogar nach Hause.

Dienstag, 18. März 2008

Last Chance Canyon Teil 3 - Der Häng

Damit man mir nicht vorwerfen kann, es ginge bei mir immer nur ums Klettern, hier ein Bilder von dem Abhängen in New Mexico, das nichts direkt mit Überhängen und Felsdächern zu tun hat.

Was also haben wir gemacht, wenn wir gerade nicht die schwersten Routen bezwungen haben? Nun zum Beispiel haben wir Raja gehuldigt, dem kraftbringenden Tiger, den Phoebe überall mit sich herumgeschleppt hat.


Eine andere favorisierte Freizeitbeschäftigung war "wirf auf den Kaktus" (nicht zu verwechseln mit dem später von Phoebe vorgeschlagenen, aber wesentlich schmerzhafteren "wirf den Kaktus"), dabei versucht man, den Kaktus so mit einem Stein zu treffen, dass dieser steckenbleibt. Und wer hier Mitleid mit den armen Pflanzen haben sollte: keine Angst, die Biester wissen sich zu wehren! Überhaupt zeigt sich die Vegetation hier in New Mexico von ihrer stachligsten und aggressivsten Seite, oder, wie Andrew es formulierte: "Everything here is out to get you!"


Ab und an hatten wir dann noch ein besonderes Schmankerl für die vierjährigen Adrenalinjunkies unter uns: den "big whipper"! Wie gesagt, kommt bei der Steilheit der Routen im Solstice Cave schon einiges an Überhang zusammen, so zwischen 15 und 20 Meter. Wenn man dann jemanden an das äußere Seilende bindet und zurück zum Ausgangspunkt trägt, dann sieht das in etwa so aus:


...und wenn man loslässt gibt es einen gewaltigen Pendler, gegen den der Achterlooping ein Kindergeburtstag ist:


Mir würde sich dabei ja der Magen rumdrehen, aber Phoebe hat nur gegrinst und in die Kamera gewunken!


Und was macht man so am Ruhetag in diesem Teil von New Mexico? Ganz klar, man fährt zu den Carlsbad Caverns, einer der größten Tropfsteinhöhlen der Welt. Ich bin ja schon in ein paar solcher Höhlen gewesen, aber diese hier ist so groß, dass sie alle problemlos hineinpassen würden. Der gut 5 Kilometer lange Fußweg durch die Höhlen führt durch einen gigantischen Raum nach dem anderen, immer tiefer hinunter, unter anderem durch den Big Room mit 33,210 m² - bis man schließlich bei einem Bistro und den Aufzügen anlangt... es ist eben doch Amerika.


Und ansonsten haben wir natürlich ernsthaft gekocht:

Montag, 17. März 2008

Last Chance Canyon Teil 2 - Klettern

Da Anreisen und Ankommen aber nur ein untergeordneter Teil einer Kletterreise sind, hier nun ein bißchen etwas zum Klettern im Last Chance Canyon. Das erste Bild zeigt Teile des Canyons von oben. Von dort läuft man eine knappe halbe Stunde nach unten und hat dann die Auswahl zwischen etwa 15 Wänden mit insgesamt ungefähr 120 Routen. Vom Potential her würde der Fels sicher ein Vielfaches davon hergeben, allerdings gibt es hier zum einen gar nicht so viele Kletterer, um das alles einzubohren, und zum anderen ist über den gesamten Canyon ein Verbot von Neurouten gelegt worden. A propos nicht so viele Kletterer: Unser erster Klettertag war der Sonntag, da waren noch zwei andere Gruppen im Canyon unterwegs, die gesamte restliche Woche haben wir in diesem wunderbaren Klettergebiet keinen anderen Menschen mehr gesehen! Und das liegt keineswegs an der mangelnden Qualität der Kletterei, ganz im Gegenteil. Hier zum Aufwärmen ein Bild von meiner ersten Aufwärmroute:


So richtig spaßig wird es aber erst, wenn man sich die gewaltigen Überhänge ansieht, die zur allgemeinen Freude mit großen, fingerschonenden Griffen aufwarten. Da konnte sich der Affe in mir mal so richtig austoben:


Da durch die Kälte alle Schattenwände erst einmal nicht in Betracht kamen, konzentrierten wir uns die nächsten Tage auf das Solstice Cave, eine gewaltige Grotte mit einer superpumpigen Henkelparade nach der anderen...



Die Routen hier sind, zumal wenn man die letzte Zeit in Austin trainiert hat, extrem lang und extrem extrem steil.



Zum Glück bietet der Fels selbst in den steilsten Varianten (wie hier in "It Puts the Buff on", 5.13a, einer absolut endlosen Überhangroute und Dachtraverse) gute Rastmöglichkeiten. Zum Beispiel den einseitigen Knieklemmer:



Oder aber, noch besser, den beidbeinigen Oberschenkel-Zehenklemmer mit komfortablem No-Hands-Rest:



Wirkliche Urlaubsstimmung kommt dadurch zustande, dass in der gesamten Grotte alle Expressschlingen permanent gehängt sind - ansonsten würde man sich beim Abbauen vermutlich regelmäßig umbringen. Einziger Nachteil ist, dass fast alle Routen am gleichen Punkt zusammenlaufen, dem höchsten der Grotte. Das könnte etwas Seilchaos verursachen sowie Verkehrsstau - wenn es denn außer uns dreien noch weitere Kletterer gegeben hätte.



Erfreulicherweise blieb meine Fitness den hohen Erwartungen gerecht, und ich konnte eine ganze Reihe von schönen Begehungen machen, darunter zwei 5.12c im Flash und zwei 5.13a, womit meine Tickliste schon jetzt besser ist als in jedem anderen Jahr davor! Wunderbar, dann kann ich mich im Sommer ganz auf das Minigolfen konzentrieren.


Oder aufs Kletterfotografieren, denn das bedeutet auch immer einigen Aufwand, zumal wenn man sich selbst mit der Kamera hoch in die Wand hängt, um die beste Perspektive zu bekommen.





Sonntag, 16. März 2008

Last Chance Canyon Teil 1 - Anreise

Am Freitagabend holte Andrew mich zu Hause ab, und wir fuhren zu Thu und Natalie, wo wir den Abend Wii-spielend verbrachten. Wir übernachteten dort, um dann zu dritt (inklusive Phoebe) am nächsten Morgen in aller Herrgottsfrühe aufzubrechen und Jeff aufzusammeln, unseren vierten Mitstreiter. Nachdem wir alle Sachen in Adrews Van verstaut hatten, ging es endlich los, 800 Kilometer durch den Westen von Texas. Der sieht in etwa so aus:


Das Bild müsste eigentlich für die ca. neunstündige Fahrt ausreichen, denn viel mehr bekommt man in der Tat nicht zu sehen. Na ja, Richtung New Mexico wird es dann noch etwas kärger, statt buschähnlichen Bäumchen gibt es nur noch Büsche, und dazwischen größer werdende Flecken von Staub. Zwischen den einzelnen Siedlungen liegen meistens eine bis zwei Stunden Fahrt, und nicht selten weniger als zwei Kurven. Entsprechend konnte sich Andrew trotz seiner Fahrerpflichten durchaus das eine oder andere Nickerchen leisten:
Erst nach der Grenze in New Mexico wurde es dann noch kurz abwechslungsreicher, denn dann geht es in die Ausläufer der Guadalupe Mountains hinein. Plötzlich wird die Straße tatsächlich kurvig, und es geht ein Stück hinauf (was sich vor allem bei den Temperaturen noch bemerkbar machen sollte). Wenn man dann denkt, dass es nun wohl kaum noch abgelegener werden könnte, beginnt die Schotterstraße, deren Zustand so übel ist, dass man selbst mit einem Allrad bei beginnendem Regen so schnell wie möglich das Weite sucht. Zum Glück war von Niederschlag keine Spur, und so kamen wir, gut durchgerüttelt, schließlich am Rand des Canyons an, und damit an unserem Campingplatz, wo Tanja und James, Freunde von Jeff aus Los Alamos, bereits auf uns warteten. Mit Campingplatz ist natürlich nur ein flaches Stück Steppe gemeint, auf dem man sein Zelt aufschlagen kann, und nichts, was im ADAC-Campingführer Erwähnung finden könnte. Für die zvilisatorischen Annehmlichkeiten mussten wir selber sorgen, aber dafür waren wir ja auch ordentlich ausgerüstet. Man beachte auf dem Bild neben den Zelten, Campingstühlen und dem Tisch die Größe der Propangasflasche. Zusammen mit Tanja und James brachten wir es auf fünf Gaskochplatten!

Da man an einer Gasflamme jedoch nur Kochen, nicht aber Marshmellows rösten oder Lieder singen kann, brauchten wir auch noch ein ordentliches Lagerfeuer. Totes Brennholz liegt zum Glück überall herum, und zum Handlichmachen hatte Andrew wiederum das rechte Werkzeug dabei:

Es geht doch nichts über das naturnahe Erlebnis eines Campingurlaubs! Das Feuer allerdings war durchaus vonnöten, denn die allgemeine und ungewöhnliche Wintersturmlage, die in anderen Staaten Hurrikanes und Schneechaos verursacht hatte (mit Schneefall selbst in Nordtexas), sorgte bei uns für ungewöhnlich kalte Temperaturen. In den ersten Nächten sank die Temperatur auf bis zu -6 Grad. Brrr! Da lobt man sich doch ein gemütliches Feuerchen:

Samstag, 15. März 2008

Früher oder später...

...je nachdem, wie man es nimmt, sind wir entweder früher als geplant zurückgekehrt, weil uns der Wind aus New Mexico fortgeblasen hat, oder später, weil unser Auto inm Ozona, Texas den Geist aufgegeben hat. Nun bin ich wieder zurück in Austin, aber zu spät, um heute noch den längeren Bericht zu schreiben, den diese Reise sicher verlangt, vom Aussortieren der über 1000 Bilder ganz zu schweigen... stay tuned, more is yet to come!

Samstag, 8. März 2008

All packed up...

...and ready to go! Nächste Woche ist Spring Break, und um mich von den Massen von komasaufenden, ihre Sexualität in der Öffentlichkeit entdeckenden und sonstwie unangenehm auffallenden Teenagern (bis zu 350.000 in Ft. Lauderdale) in Sicherheit zu bringen, werde ich für eine Woche mit Jeff, Andrew und Phoebe nach New Mexico in den Last Chance Canyon fahren. Das ist soweit ab vom Schuß und derart fern von jeglicher zivilisatorischer Annehmlichkeit, dass dort vermutlich keine Wet-T-Shirt-Contests oder ähnliche Aktivitäten stattfinden werden. Ach ja, und anscheinend gibt es dort auch ein paar Routen zum Klettern. Ich hab auf jeden Fall schon mal ausreichend Verpflegung organisiert:


Und für die Kartenfans unter euch, dies ist die vermutliche Reiseroute, schlappe 850 Kilometer einfach, so dass man auf die von Google geschätzten 9 Fahrstunden wohl noch etwas draufschlagen muss. Aber immer noch besser als die anderen Kletterer hier von der Uni, die wollen nämlich zum Indian Creek in Utah, das sind fast 2000 Kilometer einfach.



Größere Kartenansicht

Das heißt aber auch, dass dieser Blog für eine gute Woche schweigen wird. Hoffentlich gibt es danach dann ein paar schöne Fotos und aufregende Berichte.