Donnerstag, 17. Januar 2008

Von Kursen und Haubitzen

Die Pflichten der Woche sind erfüllt, ich habe die erste Runde meiner beiden Kurse erfolgreich überstanden. Und dabei gleich gemerkt, wie unvorteilhaft es sein kann, wenn man das System nicht kennt. In meinem Fall das System, nach dem die Kurslektüren an die Studenten gebracht werden. In meiner vom deutschen Buchhandel geprägten paradiesischen Naivität ging ich davon aus, dass die Studis sich die Bücher schon besorgen werden. Die kennen aber als praktisch einzigen Weg den Gang zum Universitäts-Coop, wo man eben nicht nur Kaffeetassen und Cowboystiefel mit Universitätslogo bekommt, sondern auch die Kursbücher - sofern der Dozent sie dort rechtzeitig bestellt hat. Hab ich aber nicht, und jetzt müssen wir schauen, wie wir die Dinger herkriegen - und einstweilen improvisieren.


Ein klein wenig irritert war ich übrigens schon am Dienstag, als ich zu meinem zweiten Kurs ging. Der findet nämlich in der Russel A. Steindam Hall statt (siehe Foto), und dieses Gebäude wiederum dient vornehmlich dem Army Reserve Officers' Training Corps. Es ist schon ein wenig komisch, vorbei an Menschen in voller Kampfmontur, heroischen Inschriften, ein paar dekorativen Panzerhaubitzen und Kursankündigungen wie "M S 320 Advanced Military Science III" zu seiner Diskussionsrunde über Literatur des frühen 18. Jahrhunderts zu gehen. Aber zum Glück wollte dann tatsächlich niemand etwas von mir über Verhörmethoden oder Boden-Boden-Raketen hören.

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